Schramma
will den Summer Jam retten
Dienstag 21.1.03
wird entschieden, ob das Reggae- Festival weiter stattfinden kann
19.01.2003
Von ROBERT BAUMANNS
Köln – Rettet Oberbürgermeister
Fritz Schramma das Reggae-Festival „Summer Jam“? Obwohl er erst am Dienstag
entscheiden will, ließ er gegenüber EXPRESS durchblicken, dass
er der Veranstaltung am Fühlinger See eine Chance geben will.
Exklusiv berichtete der
EXPRESS über das Ansinnen von Polizeidirektor Winrich Granitzka und
Ordnungsamtsleiter Robert Kilp, den „Summer Jam“ in diesem Jahr nicht mehr
stattfinden zu lassen. Sie hatten Schramma aufgefordert, keine Genehmigung
zu erteilen. „Köln braucht das Festival nicht“, so Granitzka. „Extrem
kriminogen und nicht mehr genehmigungsfähig“, urteilte Kilp.
Ein Sturm der Entrüstung
brach los, Hunderte empörte Fans, Musiker, Veranstalter und Politiker
meldeten sich zu Wort, sprachen von „Kulturlosigkeit“ und „ahnungsloser
Pauschalverurteilung“. 2Ein Verbot kommt nicht in die Tüte“, fasste
der drogenpolitische Sprecher der Kölner FDP, Marco Mendorf, zusammen.
„67 Haschisch-Raucher wurden
letztes Jahr angezeigt. Bei 30 000 Besuchern sind das zwei Promille“, erklärte
„Summer Jam“-Veranstalter Karl-Heinz Brozi. „Da kann man doch nicht von
„extrem kriminogen“ sprechen.“
Nun macht der OB allen Festival-Freunden
Hoffnung. „Ich würde mich freuen, wenn wir das Festival in Köln
halten und für Köln sichern können“, so Schramma, der mit
„allen Beteiligten“ reden will. Aus dem Rathaus heißt es, dass man
als Bedingung für den Erhalt dem Veranstalter z. B. strengere Auflagen
bei Drogenkontrollen auferlegen könnte. Für Brozi kein Problem:
„Damit kann ich leben!“
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