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>>Editorial |
Hi People,
in den vergangenen Tagen
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Andere Transporte jedoch
rollen. Unsere bis zur Kernspaltung heißgeliebte Atomlobby bekommt
trotz Seuchengefahren grünes Licht für die Beförderung von
Materialien, an denen sogar unsere Nachfahren noch für ein paar Jahrtausende
ihren Spaß haben werden.
Castorwaggon |
Auch wenn das Endlager vom Einsturz bedroht ist, die Transporte von zigtausend Bullen abgeschirmt werden müssen und der lt. niedersexischem Landtag "demokratiebedrohende" Einsatz uns, nicht etwa die Industrie als Verursacher, 25 Mio DM gekostet hat, es geht weiter: Die Atombosse fordern mit strahlendem Lächeln auf ihren dünnen, leukämisch blutleeren Lippen eine Aufstockung der Atomstromerzeugung. |
Der supersympathische neue US Präsident, mit seinem überdurchschnittlich intelligentem Gesichtsausdruck und weitreichender Politikerfahrung bläst ins selbe Horn (der Vorgänger war cleverer er hat wenigstens noch blasen lassen). Ein Ausbau der US Atomkapazitäten ist unumgehbar und Kyoto's Emissionsabkommen interessiert ihn eh nicht, auch wenn er das im Wahlkampf noch ganz anders gesehen hat. Seine Devise ist in der heutigen Umweltsituation so einfach, wie dumm: America first. Wir US Bürger wollen unserer Anteil von 25 % am weltweiten Energiekonsum noch weiter steigern, denn wir finden das Klasse.
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Was zählt, ist der kurzfristige
Profit, die Wirtschaft muß wachsen und der Euro soll rollen. Darin
scheinen sich Kapital, Politik und scheinbar sogar große Teile der
Bevölkerung einig zu sein. Es heißt, "die Menschen kämpfen
nur noch für Hunde und Benzin". Jan Delay hat mit dieser Aussage auf
seinem neuen Album den Haufen mit dem Absatz getroffen, und zwar so punktiert,
daß es braun spritzt.
Die Meinungsäußerung in unserer Demokratie unterliegt im Allgemeinen mittlerweile einem neuen und schärferen Schliff. Jürgen "Tritt ihn", bekannt dafür, nicht auf den Mund gefallen zu sein, wird öffentlich der Bart geschoren, weil er mit seinen Äußerungen gegenüber dem sympathischen Laurenz Meyer die nationale Stolzfähigkeit beschmutzt hat. < gepiercter Trittin |
Anpassungsbestrebungen an das marode Bla Bla heutigen Zeitgeistes - Sitcomniveau eben - zeigt hingegen die jüngere Generation, von der man eher erwartet, daß von ihr neue Impulse ausgehen. Offensichtlich ist in der Musikerszene ein Geist à la Ton, Steine, Scherben oder Cochise nicht mehr gefragt, es regiert ganz offen die Schere im Kopf: Wiederum Jan Delay läßt seinen neuen Tune "Söhne Stammheims" vom Hausjustitiar zensieren. Die Lyrix könnten durch die von Außenminister "Witwe Bolte" Fischers Rolle in radikaleren Zeiten hochgepushte Terrordiskussion schließlich von irgendwem falsch bewertet werden und zu große Wellen verursachen. Auf Cover und Pressefoto posiert Jan dann als Streetfighter in Action, ein gelungener, kredibiler Einstieg, den er mit seinem Album versucht hat....!? |
Jan Delay |
Da gibt es noch so einen, der fundamentale Dinge der Rasta Philosophie nicht verstanden hat: Präsident Robert Mugabe aus Simbabwe. 1980 hat er zu Simbabwes Unabhängigkeitsfeiern noch Bob Marley and the Wailers eingeladen und nuff respec' gezeigt, in neuerer Zeit ist er diesbezüglich offensichtlich auf einem sehr schlechten vibe: Als er 1991 den Selassiekiller Mengistu Haile Mariam nach seiner Flucht aus Addis Abeba aufnahm, gab es noch Hoffnung, daß Simbabwe nur ein Transit für diesen Verbrecher sei. Jetzt ist jedoch klar, daß Mugabe nicht nur durch seine rezenten innenpolitischen Diktatorien zur gleichen Riege zu zählen ist. Vor einigen Tagen wurde bekannt, daß Mengistu und sieben Klanangehörige lebenslange Aufenthaltgenehmigungen und Diplomatenpässe des Landes erhalten haben. Diese Absicherung des Mörders von Ras Tafari erfolgt trotz Auslieferungsforderungen der Regierung von Äthiopien, die Mengistu für seine Vergehen gerne den Prozeß machen will. |
Mugabe scheint viel von Mengistu gelernt zu haben. In ca. einem Jahr sind in Simbabwe Präsidentschaftaswahlen, die durch das Erstarken einer Basisopposition das erste Mal in 20 Jahren Herrschaft dieses Mannes eine echte Herausforderung sind. Seine Worte bzgl. eines für ihn negativen Wahlausganges sagen genug: "I am firmly asserting to you that there will never come a day when the MDC (Oppisitionspartei - Anm. d. Red.) will rule this country, never ever."
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Es folgen weitere Horrormeldungen
über Mutter Afrika:
NAIROBI - Es wird erwartet,
daß 16 subsaharanische afrikanische Staaten dieses Jahr mit Nahrungsmittelkrisen
kämpfen werden. Betroffen davon sind ca. 28 Millionen Menschen und
es wird erwartet, daß es zu sehr angespannten Situationen für
die Betroffenen kommen wird.
JOHANNESBURG - Die südafrikanische
Regierung kämpft nach wie vor für die Möglichkeit, billige
Generica von Medikamenten herzustellen, die zur Behandlung von HIV-Infizierten
benötigt werden. Das südliche Afrika ist mit zig Millionen Kranken
der größte AIDS Krisenherd auf der Erde. Die US Pharmaindustrie
wehrt sich, will an dem Elend verdienen. Und das trotz Clintons Verordnung,
die afrikanische Staaten vor Verstößen gegen das Patentrecht
gegen die Pharmalobby ausdrücklich in Schutz nimmt. Merck Co Inc.,
ein in New Jersey (U.S.A.) ansässiges Unternehmen hat für seine
AIDS Medikamente Crixivan und Stocrin die Preise um 50 % gesenkt - schon
mal ein Lichtschimmer aber noch längst nicht genug.
Was Bob Marley wohl zu all diesen Dingen, die sich Babylon jeden Tag so leistet, in seinen Songs zu sagen hätte...vor 20 Jahren am 11. Mai 1981 ist der große Musiker an einem Gehirntumor verstorben. Marley's Mythos jedoch scheint mit jedem Jahr zu wachsen. Von den kleinen in der Karibik verteilten Rastasiedlungen bis hin zu Guerillaxcamps in Afrika und Südamerika, Bob ist die Ikone von Rebellion. "Marley's music has touched more people in more places more deeply than any artist in the 20th century", sagt Roger Steffens, ein Reggae Historiker, der Bob für wohl den größten Musiker des 20. Jahrhunderts hält: "He transcends music in a way that Lennon or Dylan never have." RootZ hofft, daß heutige |
Neu bei RootZ:
RootZ Thema
-
Dancehall Big Up! ist eine Huldigung an die erwachende deutsche Dancehallszene.
Dr. Igüz hat die vergangenen Wochen intensive Recherchen betrieben
und eine umfangreiche Story für Euch fertiggemacht.
RootZ Aktion
- Aktuelle Vorabinfos
zum
Summer
Jam
Gewinner
der Summer Jam Verlosung
Berichte von Jan Delay Live,
Patrice, Seeed, Morgan Heritage Live, über die Reggaeszene in Südtirol,
Präsentation Chiemsee Reggae Summer
RootZ Musik
-
Platte
des Monats ist die LP "New Dubby Conquerors" von Seeed aus Berlin. Im
Musik Feature gibts direkt zwei News: Junior Kelly Special und die Präsentation
des Reggaelexikons.
Neu:
RootZ 7 Inches von Mr. Fabulous. Plus einige neue Besprechungen.
Verlosung
von fünf Greensleeves Reggae 22 Samplern.
Verlosung
von fünf Double Jeopardy Riddim CDs.
Gewinner
von fünf Mud Up Riddim CDs.
Gewinner
von drei CDs des neuen Dr. Ring Ding Albums.
RootZ Talk
- Ein Interview mit Jan Delay und Denyo 77 von den Absoluten Beginnern.
Jan hat eine Reggaescheibe produziert, Denyo kommt mit intelligentem Hip
Hop.
Gespräch mit Rainer
Bratfisch, Autor des Reggaelexikons
RootZ Hanf
- Immer wieder aktualisierte Stories über die Lieblingspflanze der
Reggaeszene.
RootZ H.I.M.
-
war vormals die Kategorie Exote. Hier werden die Grundüberzeugungen
der Rastafaribewegungen von Gastautor Käpt'n Momo beschrieben.
Komplett bebildert und überarbeitet von Doc Igüz.
RootZ Bios
- vormals der Ticker. Die Infos sind jetzt sortiert nach Genres
und eine Menge neuer Bilder und Texte sind hinzu gekommen.
RootZ Editorial
- Wenn ihr mögt, könnt ihr weiter unten in den alten Ausgaben
des Editorials stöbern und Euch auch noch mal die vorigen Coverseiten
ansehen.
Blessings, one love, Doc
Igüz
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