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>>Editorial |
Köln,
09. Juni Y2K1 |
Moin RootZ Massive,
der Doc ist am heutigen,
sonnigen Samstagmorgen extra richtig früh aufgestanden, um Euch mit
ein paar frischen Anschlägen aus der Tastatur zu versorgen. Wie immer
ist seit dem letzten Update des Editorials eine Menge passiert. Ich fange
mal mit den coolen Sachen an:
Um den Kontakt zu Euch zu
intensivieren und neben den Mails mehr Feedback zu bekommen, haben wir
ab sofort ein Gästebuch
namens RootZ Opinion eingerichtet. Bitte nutzt diese Platform, um uns Eure
Meinung zu sagen. Übrigens ist das Gesamtlayout der neuen Seite anders,
als bei RootZ gewohnt, was daran liegt, daß die Seite von einem Fremdprovider
angeboten wird.
Der Boom, den Reggae auf der deutschen Szene gerade mitmacht, treibt seltsame Früchte: Die supercoolen Hip Hopper, die bisher Reggae und Dancehall nur am Rande mitbekommen haben, konvertieren scharenweise zu Jah Music. Ist ja auch kein Wunder: bei Reggaeparties gibt es immer die hübscheren Mädchen und - they shake what they got ina di Dancehall. |
Mittlerweile sind die Reggaevibes so stark, daß man gar um Specials im Privat -TV nicht mehr herumkommt. Arte hat im April ein phantastisches Geschichtsdoku gesendet und "Supreme", die Hip Hop Show auf VIVA ZWEI hat in den vergangenen Tagen zwei Reggaespecials aufgezeichnet, in denen Doc Igüz als Co-Moderator zu sehen ist. Im Allgemeinen kann ich superlocker und stundenlang über Reggae, Rasta und Ganja reden, wenn einem dann aber Mikro und Kamera vorm Gesicht rumpendeln, ist's plötzlich vorbei mit Ruhe. Ich war supernervös
|
Für den Summer Jam hat
die RootZ Crew einige positive news: Dieses Jahr wird das Festival für
eine Dokumentation von mehrerern Filmteams aufgezeichnet. Zum jetzigen
Stand wird RootZ die Ehre zuteil, alle Interviews mit den Musikern des
Festivals für den Film beizusteuern.
Hinzu kommt, daß wir
Euch aller Wahrscheinlichkeit mit Streams - bewegten Bildern plus Sound
- vom Summer Jam versorgen werden - vielleicht der erste Schritt hin zu
RootZ TV in ein paar Jahren. Wir hoffen, daß alles klappt, die technischen
Begebenheiten mitspielen und Jah uns seine Blessings für das Projekt
geben wird. Übrigens wird dieses Jahr eine fünfzehnköpfige
RootZ Crew für Euch die Festivalvibes einfangen.
Wer schon anfangen möchte,
sich das Summer Jam Feeling zu holen, sollte sich die von RootZ erstellte
Summer
Jam Retrospektive von 1986 bis 2000 anschauen. Wir haben uns Mühe
gegeben, die alten Festivals wiederaufleben zu lassen. Allerdings klaffen
hier und dort noch ein paar Lücken, die wir hoffentlich nach und nach
auch schließen können.
Und hier wieder "The world's
lament":
Wird bald an unseren Flughäfen überall das Schild "Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland" prangern? Passend wäre es jedenfalls, wenn man sich die Anhäufung der Politskandsale in diesem Land anschaut. Kohl hat sich endgültig von einer Vorbestrafung freigekauft, indem er vergangene Woche 300.000 DM an die Gerichtskasse überwiesen hat. Dieser Schritt hat einen Vorteil: Die staatsanwältlichen Ermittlungen gegen den Fleischkloß aus der Pfalz sind abgeschlossen und er kann sich jetzt gegenüber irgendwelchen Untersuchungsausschüssen nicht mehr auf sein Zeugnisverweigwerungsrecht berufen. Aber mal ehrlich: Glaubt ihr, daß sie diesen christdemokratischen Mafioso in Beugehaft nehmen, um sein Ehrenwort zu knacken? |
Weiter geht es mit dem Parteikollegen Kurt Biedenkopf - King of Saxony. Dieser Parasit hat tatsächlich jahrelang zu Mietpreisen in seinem Bungalow resiodiert, von denen wir nur träumen können. Hinzu kommt, daß er aus öffentlichen Kassen bezahltes Personal zu Privatzwecken im Büro seiner Frau und in seinem Gästehaus eingesetzt hat. Es handelt sich insgesamt um eine Vorteilnahme in Höhe von mehreren 100.000 DM.Weiterhin iast der feine Herr häufig in den Privatjets des Kölner Bauunternehmers Barth geflogen - eigentlich wenig bedenklich, aber wenn mehrere Behörden in Leipzig in Objekten mit Barth-Beteiligung sind, für die Mietverträge zu überhöhten Konditionen für 25 Jahre abgeschlossen wurden, beginnt man doch, nachzudenken. |
Biedenkopf und Barth |
Aus der Bundeshauptstadt
Berlin wird ein weiterer CDU Skandal gemeldet: Klaus Landowsky, enger Vertrauter
von Reg. Bürgermeister DieBgen, hat in seiner Funbktion als Bankchef
eine Summe von 40.000 DM von einer Immobilienfirma entgegengenommen. Bald
darauf gab es einen heftig umstrittenen Kredit von 600 Millionen DM an
genau diese Firma. Im Februar 2001 hat Landowsky diesen Posten verlassen.
Diebgen und Landowsky |
Im Mai 2001 wird bekannt, daß die Machenschaften genau dieses Herrn bei der Berliner Bankgesellschaft einen Riesenschaden verursacht haben, so daß die in eine Finanzkrise geratene Bank eine Finanzspritze von 6 Milliarden DM für ihr Überleben benötigt. Und wer bezahlt dieses Geld wohl im Endeffekt? WIR!!! Und die Politiker verficken es im Puff, versaufen es auf Gelagen, verkoksen es auf Parlamentsklos oder verschwenden es bei sinnlosen Reisen. Schieben sich das eine Goodie nach dem anderen in den fetten Arsch. |
Durch Gerichtsverfahren in
unserem Nachbarland Frankreich bzgl. der Affaire um den Verkauf der Leuna
Raffinerie, kommen neue Fakten ans Licht, die hoffentlich endlich zum Genickbruch
des einen oder anderen öffentlichen Gierhalses führen werden:
Der verurteilte ehemalige Elf Aquitaine Manager Floch-Prigent sagte zum
Vorgehen bei der Aquise der Raffinerie: "Um die Subventionen zu erhalten,
hat der Elf-Konzern Anfang der Neunziger Jahre in Deutschland afrikanische
Maßnahmen ergriffen".
Ich verspreche Euch, da kommt
noch was auf uns zu und weil es mit dem letzten Zitat in diesem Editorial
schon die zweite Referenz zur sog. Dritten Welt gibt, möchte ich erneut
behaupten: Das Verwenden solcher Metaphern ist eine Beleidigung und Herabsetzung
dieser Länder, denn, wie man sieht, ist es bei uns keinen Deut besser,
nur die Bestechungssummen sind noch höher.
Wie verzerrt das Denken der
sog. Elite in unserem Land ist, zeigt ein Ausspruch der Fürstin Gloria
von Thurn und Taxis: Mit dem lapidar in einer Sitcom dahingelaberten Satz
"Schwarze schnackseln gerne" hat sie aus ihrer aristokratischen Perspektive
mit drei Worten die Bevölkerungswachstums- und Aidsproblematik in
Afrika analysiert. Eine Meisterleistung Frau Fürstin. Hören Sie
bitte augenblicklich auf zu schnackseln, damit Schwachmaten, wie Sie sich
nicht weiter vermehren. Ist solch ein geistiger Dünnschiß ein
Ergebnis von der in blaublütigen Kreisen üblichen Inzucht?
Gut ist, daß afrikastämmige Menschen in aller Welt nicht aufhören, sich gegen Rassismus, Diffamierung und Unterdrückung zu wehren. Dieser Struggle hat seit kurzer Zeit neue Dimensionen angenommen: In den USA haben Afroamerikaner unter der Regie des Harvard Professors Charles Ogletree eine Klage eingereicht. Sie fordern nach dem Vorbild der rezenten Zwangsarbeiterprozesse Kompensation für Jahrhunderte der Stigmatisierung, Vergewaltigung, Ermordung und Ausbeutung. In der Karibik bereitet eine Gruppe von Anwälten ähnliche Klagen vor. |
rassistische Cartoon Werbung |
Kann dieser verschissene
Rassismus nicht endlich mal ein Ende haben? Hier
könnt ihr einen Erlebnisbericht nachlesen, über die Erfahrungen,
die Leute auf einer Tournee "Mut gegen rechte Gewalt" im Osten der Republik
Ende April des Jahres gemacht haben. Es ist echt unglaublich, wie wichtig
einigen Leuten offenbar eine verbohrte Ideologie ist, die auf ein paar
Schichten von verschiedenfarbigen Hautpigmenten beruht.
Rassismus gibt es allerdings auch andersherum, womit wir wieder einmal in meiner zweiten Heimat Simbabwe angekommen sind. Je näher der im kommenden Jahr fällige Wahltermin zur Präsidentschaftswahl in dem Land rückt, desto nervöser werden der abgehalfterte derzeitige Präsident Mugabe und seine Schergen. Nachdem sie vor einem Jahr durch Farmbesetzungen und blutige Auseinandersetzungen das einstmals blühende Land in Angst und Schrecken versetzt haben, gibt es jetzt die urbane Variante: Mit Mugabe verbündete Milizen gehen hin und besetzen Industriekomplexe, stören oder verhindern die Produktion von Gütern, vandalisieren und terrorisieren. Präsident Mugabe |
Die Reaktion der Arbeiter ist eindeutig: Sie fordern die Industriekapitäne auf, keine Steuern mehr zu zahlen, weil dadurch der Unterdrückungsapparat mitfinanziert wird. Immer mehr Mernschen, die vormals das wirtschaftliche Rückgrat des Landes gebildet haben, verlassen ihre Heimat. Damit man sich hier in diesem Land vorstellen kann, was in solchen Mwenschen abgeht, veröffentliche ich hier ein Requiem der Auswanderer und die Answering Version der Zurückbleibenden.
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Neu bei RootZ:
RootZ Thema
-
Dancehall Big Up! ist eine Huldigung an die erwachende deutsche Dancehallszene.
Dr. Igüz hat die vergangenen Wochen intensive Recherchen betrieben
und eine umfangreiche Story für Euch fertiggemacht.
RootZ Aktion
- Aktuelle Vorabinfos
zum
Summer
Jam
Gewinner
der Summer Jam Verlosung
Berichte von Jan Delay Live,
Patrice, Seeed, Morgan Heritage Live, We Remember Bob Marley Live, über
die Reggaeszene in Südtirol, Präsentation Chiemsee Reggae Summer
RootZ Musik
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Platte
des Monats ist die LP "New Dubby Conquerors" von Seeed aus Berlin. Im
Musik Feature gibts direkt zwei News: Junior Kelly Special und die Präsentation
des Reggaelexikons.
Neu:
RootZ 7 Inches von Mr. Fabulous. Plus einige neue Besprechungen.
Verlosung
von fünf Greensleeves Reggae 22 Samplern.
Verlosung
von fünf Double Jeopardy Riddim CDs.
Gewinner
von fünf Mud Up Riddim CDs.
Gewinner
von drei CDs des neuen Dr. Ring Ding Albums.
RootZ Talk
- Ein Interview mit Jan Delay und Denyo 77 von den Absoluten Beginnern.
Jan hat eine Reggaescheibe produziert, Denyo kommt mit intelligentem Hip
Hop.
Gespräch mit Rainer
Bratfisch, Autor des Reggaelexikons
RootZ Hanf
- Immer wieder aktualisierte Stories über die Lieblingspflanze der
Reggaeszene.
RootZ H.I.M.
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war vormals die Kategorie Exote. Hier werden die Grundüberzeugungen
der Rastafaribewegungen von Gastautor Käpt'n Momo beschrieben.
Komplett bebildert und überarbeitet von Doc Igüz.
RootZ Bios
- vormals der Ticker. Die Infos sind jetzt sortiert nach Genres
und eine Menge neuer Bilder und Texte sind hinzu gekommen.
RootZ Editorial
- Wenn ihr mögt, könnt ihr weiter unten in den alten Ausgaben
des Editorials stöbern und Euch auch noch mal die vorigen Coverseiten
ansehen.
Blessings, one love, Doc
Igüz
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